Unsere erliche Erfahrung mit dem P2p Anbieter Bondora

Bondora ist ein Anbieter von P2P-Krediten (=Kredite von Privat) aus Estland (Tallinn), der seit 2009 sehr hoch verzinste und zumeist kurz laufende Kredite von Privat zu Privat vermittelt.

achdem die Geldmarie durchaus zufriedenstellend ein paar Jahre Lendico in Österreich getestet hat und es dort aber leider keine bzw. kaum Projekte online gab, in welche man noch investieren (anlegen) kann, war Bondora eine von vielen Empfehlungen.

Der P2P-Kreditmarktplatz bei Bondora vermittelt hochverzinste Kredite (mit meist kurzen Laufzeiten) in Estland, Finnland und Spanien.

Sofort auffällig: Die Zinsen sind oft zwischen 50 und 100 Prozent – man kann also davon ausgehen, dass sich die Bonität der Kreditnehmer sehr in Grenzen hält. Durch die hohen Zinsen und ein straffes Inkassowesen soll sich aber (zumindest für die meisten Anleger) auf lange Sicht ein Plus ausgehen.

Kredite kann man als Investor bei Bondora auch am sogenannten Sekundärmarkt verkaufen bzw. kaufen.

Bondora liefert recht gute Statistiken; die Erfahrungen einzelner Anleger mit Bondora sind ausgesprochen unterschiedlich – wer’s genau wissen möchte, einfach in einschlägigen Foren im Web suchen.

Test bzw. Erfahrungen Bondora

Die Geldmarie testet Bondora seit Ende 2016 mit Kleinbeträgen – wer kein „P2P-Portal-Spezialist“ ist und trotzdem an dieser sehr interessanten Anlagevariante interessiert ist, sollte vielleicht ebenso vorsichtig vorgehen und einmal mit ein paar Euro Erfahrungen sammeln.

Wesentlich ist hier natürlich die sehr breite Risikostreuung – hier kann man unter einigen Anlagevarianten auswählen, welche dann von einem „Portfolio-Manager“ automatisch „bespart“ werden. Hier sieht die Geldmarie auch das große Manko von Bondora: Man muss sich auf diesen Portfolio-Manager verlassen und kann sich nicht individuell Kreditprojekte aussuchen, in die man investiert.

Die Abwicklung ist einfach: Registrieren, Risikostreuung definieren, Geld überweisen, der Portfolio-Manager verteilt dieses und wiederveranlagt Erträge (deaktivieren, falls nicht gewünscht), Geld abheben.

Der Test lief zuerst einmal gut an: 21% Nettorendite wies mir Bondora nach 8 Monaten aus, diese geht aber wohl (ob diverser Kreditausfälle) noch eher nach unten. Die seitens Bondora angegebene Nettorendite lag 2017 bei 14,7%, es gibt aber auch ein paar Prozent Anleger, die es geschafft haben, bisweilen in die Verlustzone zu rutschen. 100% sicher ist Bondora bzw. das Investment in Privatkredite nämlich natürlich nicht!

Nettorenditen

Im Oktober 2017 war die (eigene) Nettorendite ob Ausfällen schon auf 16,63% gesunken, im Oktober 2018 waren es noch 12,54%, zuletzt (10/2019) sind es schon weniger als 9%. Man darf gespannt sein, wann und wo sich diese „Renditereduktion“ (ob hoher Ausfallsrate) einpendelt, bei 5-8% wäre ich schon zufrieden.

Folgend die persönliche Entwicklung der Anlage via Bondora. Zusätzlich zu der ausgewiesenen Rendite finden Sie auch die jeweiligen Gesamtvolumina der Finanzierungen via Bondora:

DatumNettorendite % aktuellVolumen Bondora in Mio. Euro
07.201718,60o.W.
10.201716,63104
04.201813,53123
10.201812,54152
01.201911,84179
07.20199,26243
10.20198,29281

Die bisherigen Zahlen zeigen deutlich, dass die vielen Ausfälle der hochverzinsten Kredite die Rendite schnell und laufend fallen lassen. Man darf schon gespannt sein, wo sich die Rendite dann einpendeln wird. Mit Oktober 2019 haben wir die Wiederveranlagung eingestellt – mal sehen, ob hier nach der Abwicklung aller Kredite noch ein Plus verbleibt…

Eine weitere Möglichkeit zum Investment in P2P-Krediten ist Mintos aus Lettland – hier sind die möglichen Renditen zwar deutlich niedriger, aber immer noch deutlich höher als in Mitteleuropa üblich bzw. scheint die Ausfallsrate dadurch deutlich geringer auszufallen als bei den extrem hohen Zinsen von Bondora. Wir sind noch am Datensammeln;-)

Auch eine interessante Anlagemöglichkeit aus Estland: P2P-Immobilien-Crowdlending bei EstateGuru in Estland

Gewinne aus der Anlage in P2P-Krediten müssen übrigens in Österreich nachversteuert werden!

Vorteile von Bondora

  • Bondora Konto eröffnen in wenigen Minuten (ohne Post- oder Video-Ident)
  • Investitionen bereits ab 5 Euro je Kredit
  • Geldanlage mit Bondora Portfolio Manager automatisieren
  • Es werden keine Steuern abgeführt; voller Zinseszinseffekt
  • Sehr hohe Renditen von über 30 Prozent p.a. möglich
  • Über Sekundärmarkt Kredite verkaufen

Nachteile von Bondora

  • Es gibt keine Rückkaufgarantie

Unsere Bondora Erfahrungen im Detail

Wie funktioniert Bondora?

Die P2P Kredite, die Anleger auf der Plattform auf dem Primärmarkt sehen, wurden von einer Tochtergesellschaft des Unternehmens selbst vergeben. Dabei hat ein umfangreiches automatisiertes System zur Prüfung der Bonität und Kreditwürdigkeit des Kunden entwickelt. Abhängig vom Rating werden die Kreditnehmer in Kategorien eingestuft, beginnend mit AA (dem besten Rating) bis hin zu HR (dem schlechtesten Rating). Je besser das Rating, desto geringer der Zinssatz.

Anschließend wird circa 95 Prozent eines jeden Kredits über die Plattform an Investoren verkauft. Das heißt, dass mit mindestens 5 Prozent selbst in jedem Darlehen investiert ist. Die Kreditnehmer zahlen natürlich weiterhin direkt an. Das Unternehmen leitet jedoch die entsprechenden Zahlungen an die Anleger weiter. In unserem Testbericht stellen wir fest, dass Bondor aktuell in 4 Ländern aktiv ist: Estland, Spanien, Finnland und Slowakei. Obwohl das Kreditvolumen in der Slowakei derzeit fast vernachlässigbar ist. Dabei werden unbesicherte Verbraucherdarlehen vergeben. Der Großteil der Kredite hat entweder keinen bestimmten Verwendungszweck oder dient als Umschuldung anderer Finanzierungen.